Single-Sided Magentic Particle Imaging

Kurzbeschreibung

Das Single-Sided Magnetic Particle Imaging (MPI)-System zeichnet sich durch einen Hardwareaufbau aus, der das zu messende Objekt nicht umschließt, sondern lediglich auf einer Seite des Objektes liegt. Dadurch eignet sich das System besonders für die oberflächennahe Partikelbildgebung auch bei großen Objekten. Ein vielversprechender Anwendungsbereich dieser Bildgebungstechnik ist die genaue und nicht-invasive Detektion von Wächterlymphknoten, insbesondere bei Patientinnen mit Mammakarzinom.

 

Problembeschreibung

Das Mammakarzinom ist mit einem Anteil von 24,2 % die häufigste bösartige Tumorerkrankung der Frau. Um in der klinischen Routine die Lymphknoten, die eine Wächterfunktion in Bezug auf die Metastasierung des Primärtumors erfüllen, detektieren zu können, wird zurzeit die Lymphflüssigkeit der Brust mit einem radioaktiven Tracer markiert und dessen Aktivität bis zum Wächterlymphknoten verfolgt. Die radioaktiv markierten Wächterlymphknoten werden dann selektiv aufgesucht, operativ entfernt und histopathologisch untersucht. Die Verwendung radioaktiver Tracer führte in der Vergangenheit wiederholt zu Lieferengpässen und ist zudem mit deutlich höheren Behandlungskosten verbunden als die Verwendung superparamagnetischer Tracer.

 

Lösungsansatz/Produktbeschreibung

Durch die Verwendung von superparamagnetischen Tracern in Kombination mit dem Single-Sided MPI-System ist es langfristig denkbar, dass auf die Verwendung eines radioaktiven Tracers verzichtet werden kann. Das würde die operationsbedingte Morbidität der Axilla minimieren, eine konstante Verfügbarkeit des benötigten Tracers sicherstellen und die Kosten der Behandlung senken. Zusätzlich könnten auch Kliniken ohne nuklearmedizinische Abteilung die Behandlung durchführen.

 

Alleinstellungsmerkmal

Der Single-Sided Scanner ist in dieser Form weltweit einzigartig. Durch die enge Zusammenarbeit vor Ort mit der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein am Campus Lübeck ist ein direkter Anwendungsbezug bei der Geräteentwicklung gegeben.

© Fraunhofer IMTE