Individualisierte Medizintechnik – Schicht für Schicht neu gedacht
Am Fraunhofer IMTE wird die additive Fertigung zur Entwicklung patientenspezifischer Modelle, Implantate und Prototypen genutzt. Die Plattform ermöglicht hochintegrierte Lösungen für Prävention, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Ausbildung.
Am Fraunhofer IMTE wird die additive Fertigung – auch als 3D-Druck bekannt – als Schlüsseltechnologie für die Individualisierung in der Medizintechnik eingesetzt. Durch kontinuierliche technologische Weiterentwicklungen wurde die Plattform für Additive Fertigung als zentrale Anlaufstelle für anwendungsnahe Forschung und komplexe Prototypenentwicklung in der Region etabliert. Der Fokus liegt dabei auf medizinischen Anwendungen, insbesondere auf patientenspezifischen Lösungen.
Die Herstellung hochintegrierter, individuell angepasster Komponenten ermöglicht die Umsetzung medizintechnischer Lösungen, die mit konventionellen Verfahren nur schwer realisierbar wären. In Kombination mit dreidimensionalen Bildgebungsdaten – etwa aus CT, MRT oder Ultraschall – können Diagnosen direkt in personalisierte Modelle überführt werden, die eine präzise Therapieplanung und Umsetzung unterstützen. So werden beispielsweise anatomisch realistische Phantome für die Ausbildung an chirurgischen Robotersystemen sowie anatomische Modelle für die Produktentwicklung und Zulassungsverfahren gefertigt.
Darüber hinaus wird die Technologie in der patientenspezifischen Herstellung von Implantaten und chirurgischen Instrumenten genutzt. Auch zukünftige Anwendungen – wie der Einsatz von Bioprinting zur Herstellung künstlicher Organe für pharmakologische Forschung – werden im Rahmen der Vorlaufforschung am IMTE vorangetrieben.
Die Plattform vereint modernste Infrastruktur, interdisziplinäre Expertise und anwendungsorientierte Forschung und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur beschleunigten Entwicklung innovativer Medizintechniklösungen.